Kesselhaus Solvay – Grenzach-Whylen
von Holger Schwartz
Objekt | Kesselhaus Solvay |
Nutzung ursprünglich | Kesselhaus mit Kohlebunker
heute: Lagerhalle |
Adresse | Salzwerkstraße 8I, 79639 Grenzach-Wyhlen |
Kontaktdaten | — |
Kesselhaus Solvay
Kesselhaus mit Kohlebunker der Solvay Whylen. Erbaut 1909 durch die Fa. Züblin aus Straßburg
Auf leo-BW finden sich die Baupläne
Soda aus Whylen
Schon seit den 1820er Jahren vermutete man Salzvorkommen am Rhein bei Whylen. Doch dem Abbau wurde die behördliche Genehmigung zunächst verweigert. Erst 1874 wurde die „Salzwerk Whylen AG“ gegründet und begann mit dem Abbau des Steinsalzes. Der Abbau begann zunächst bergmännisch, also mit Hacke und Schaufel, auf einer Tiefe von rund 200 m. Doch die geologischen Bedingungen waren schwierig und so kam es zu mehreren Wassereinbrüchen ins Bergwerk. Bereits 1876 war die Salzwerk Whylen AG insolvent.
Der belgische Chemiker Ernest Solvay übernahm den insolventen Betrieb. Solvay hatte 1865 ein Verfahren zur Sodagewinnung entwickelt. Soda, Natriumkarbonat, ist ein wichtiger Grundstoff in der Glas- und Eisenproduktion und wird für die Produktion von Waschmittel benötigt. Whylen war, dank Salzvorkommen und benachbarter Kalksteinbrüche, ein idealer Ort für die Produktion von Soda. Solvay förderte das Steinsalz nun nicht mehr als Gestein, sondern als gelöste Sole.
„Solvay Whylen“ war die erste Sodafabrik Deutschlands. In den 1950er Jahren geriet das Unternehmen in die roten Zahlen und wurde 1958 geschlossen.
Siehe auch: Schachthäuser